Kammersdorf


Gemeinde Nappersdorf-Kammersdorf

Ortsgeschichte

Der Ortsname geht auf einen slawischen Personennamen zurück, vermutlich Chometa, der Kurzform von Duchomenta und wird urkundlich erstmals als Camerstorff (1252) und Chomatsdorf (1261) erwähnt. Inmitten eines bedeutenden Altstraßennetzes gelegen, erlangte das Breitangerdorf Kammersdorf rasch an Bedeutung. Die Herren von Seefeld (14. Jahrhundert) bemühten sich um einheitliche Gemarkungen ihrer Besitzungen. Ihnen folgten die Wallseer, die Herren von Falkenberg und die Liechtensteiner, die die Herrschaft bis 1848 innehatten. Zehentrechte besaßen auch die Mailberger, davor die Maissauer, die die Burgkapelle Gars 1354 mit einigen Gülten bestückten, die in der Neuzeit an die Pfarre Eggenburg übergingen. Nach den Seefeldern hatten die Grafen von Hardegg (ab 1629) die Ortsobrigkeit inne. Seit 1620 gab es in Kammersdorf Schulmeister; allerdings immatrikulierten bereits rund 220 Jahre zuvor Studenten aus Kammersdorf an der Universität Wien.

Die Pfarre Kammersdorf wurde 1261 von Heinrich von Seefeld gegründet. Die im Osten des Ortes erhöht gelegene Kirche war befestigt. 1479 wurde sie im Zuge räuberischer Fehden zerstört. In der Neuzeit ging das Patronat an das Bistum Passau über und 1784 an den Landesfürsten. Mitte des 19. Jahrhunderts musste der Nachfolgebau wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Der Neubau wurde 1848–51 im spätklassizistischen Stil errichtet. Die Fresken führte Ludwig Mayer, ein Schüler Leopold Kupelwiesers aus.  

1945 verlief die letzte Kriegsfront vor Kammersdorf; Lauf- und Schützengräben durchzogen die Gegend. Die Kämpfe forderten einige Todesopfer, darunter auch Zivilisten.